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Generations-TV 2006

Generations-TV 2006Ein Chorkonzert der anderen Art erlebten am 28. Oktober 2006 die zahlreich erschienenen Zuschauer in der Johannesberger Schulturnhalle. Der Junge Chor „The Generations“ bot sängerische Feinkost verschiedenster Geschmäcker verpackt in einer beeindruckenden Show multimedialer und musikalischer Effekte auf der größten, jemals in der Schulturnhalle aufgestellten Bühne.

Das Konzept des Chorleiters Roland Josef Pfarr, der den Chor mittlerweile im 17. Jahr leitet, einen kurzweiligen, aber qualitativ hochwertigen Konzertabend dem Laien wie dem Liebhaber des Chorgesanges zu präsentieren, ging voll auf. Die Arbeit und Mühen der Beteiligten haben sich vollkommen gelohnt. Am Anfang aller Vorbereitung stand die Frage, wie man die Lieder der verschiedensten Gattungen und Epochen, eben der unterschiedlichen Geschmäcker eines heterogenen Chores, wie es „The Generations“ sind, einem ebenso anzusprechenden heterogenen Publikum verpacken kann. Die gefundene Lösung war genauso einfach wie genial: man „zappte“ sich durch die Vielfalt des Chorgesanges in Form eines durchschnittlichen Fernsehabends. So konnte auf nachvollziehbare Weise alles Gewünschte in das Konzert hineingepackt werden, um wirklich alle Geschmäcker zu treffen.

Punkt 20:00 Uhr ging es dann auch los – mit der Tagesschau. Die Nachrichten führten einleitend in den Abend ein, in dem die zunehmende Verhaltensänderung der Fernsehzuschauer hin zum „Zappem“ thematisiert wurde, bevor es mit der Wettervorhersage weiterging. „Singing in the rain“, bei diesem Wetter bleibt man doch besser vor der Glotze und macht es sich gemütlich. Das dachte sich auch der Sofamann, der mit Fernbedienung und Fernsehzeitschrift durch die Welt des Fernsehens führte. Das Interesse galt zunächst dem Börsenbericht. Aha, die „Konjunktur“ schien „Cha-Cha“ zu tanzen, gute Nachrichten. Weiter ging es im Programm über Folklore aus Irland hin zum Tierkanal, zum Klassiker- und zum Kinderkanal. Mit viel Liebe zum Detail verwandelten die Darsteller im Fernsehgerät das Programm zu einem einzigen Genuss. „Lord of the Dance“, „The lion sleeps tonight“ oder „Hail Holy Queen“ – dezent unterlegt mit Klavier und Band bewiesen die Sängerinnen und Sänger großes Verwandlungsgeschick und hohe sängerische Leistung. Doch auch bei einem solchen Konzert waren die Zuschauer vor einer Werbeunterbrechung nicht gefeit. Und so ging es mit einer etwas anderen Reklame in die Pause.

Der zweite Teil des Abends begann dann im Schnulzenkanal. „Can’t help falling in Love“ und „And I love her“, große Hits der Pop-Geschichte, luden die Zuhörer zum Kuscheln ein. Im Reisekanal wurden anschließend bei „Sailing“ die Segel gehisst, das Ziel der Reise war „New York, New York“. Endlich ließ sich auch die Frau des Sofamannes auf der Couch blicken und übernahm die weitere Programmauswahl. Sie wollte den Musicalkanal einschalten, denn da lief ihr Lieblingsmusical, die „West side story“. Der Junge Chor begeisterte mit einer Auswahl der bekanntesten Hits, „Tonight“, dem für Männerstimmen geschriebenen „Maria“, dem Stück „I feel pretty“ für Frauenstimmen, „One hand, one heart“, „America“ und „Somewhere“. Kaum war der letzte Ton dieses letzten Liedes verklungen, verlangten die Zuschauer in Gottschalk-Manier nach Verlängerung. Die beiden Zugaben rissen dann noch einmal alle von den Stühlen, bevor man den überaus gelungenen Abend bei Wein und Zigarrenrauch gemütlich ausklingen ließ.

Die Resonanz, die dem Chor im Anschluss an das Konzert entgegengebracht wurde, war von allen Seiten äußerst positiv. Man traf wirklich jeden Geschmack, von 8 bis 80 war für jeden etwas dabei. Untermalt mit passender musikalischer Begleitung und multimedialer Präsentation auf einer mit Liebe hergerichteten Fernsehbühne erlebten die Zuschauer einen sinnlichen Konzertabend gesanglicher Spitzenklasse, ein Genuss für musikalische Laien wie auch für Experten des Chorgesangs. Für die Sängerinnen und Sänger bleibt dieses Konzert noch lange in Erinnerung. Waren am Anfang noch skeptische Worte zu hören, die diesen Aufwand an Mensch und Material in Frage stellten, so lässt sich doch festhalten: „Manchmal ist weniger mehr. Manchmal aber ist mehr eben noch mehr.“

Generations-TV 2006-2Bübchen und Opas: Die Altersverteilung im Jungen Chor ist beachtlich. Da singen drei Generationen zusammen, und Keinem wird langweilig. Seit der Gründung des Jungen Chores im Jahr 1990 mit dabei ist das Urgestein Werner Kopp. Neben seinen gesanglichen Fähigkeiten bereichert er jede Probe mit trockenen Witzen und kühler Ironie. Stets im Hintergund wirkend und mit unermüdlichem Einsatz ist er uns allen ein Vorbild für jahrelange Mitarbeit in der Chorgemeinschaft. Seine Sangesfreundinnen und Sangesfreunde der „Generations“ brachten am Konzert ihre Dankbarkeit für den besten Bass Johannesberg – sehr überraschend für ihn – zum Ausdruck: „Merci, dass es dich gibt!“


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