Im dritten Anlauf, ein Probewochenende für den Jugendchor in Coronazeiten abzuhalten, haben es die zehn Sängerinnen und zwei Sänger zusammen mit ihrem Chorleiter Timo Koch vom 1. bis 3. Oktober in die Jugendbildungsstätte auf den Volkersberg in der Rhön geschafft. Kurzfristig erhielt die Chorgemeinschaft dafür noch Fördermittel des Programms „freischwimmen21“ – und „Freischwimmen“ aus dem Corona-Lockdown-Sumpf tat man sich tatsächlich.
Ursprünglich sollten dabei die letzten Feinheiten zur Aufführung des dritten, selbstgeschriebenen Musicals „Once upon a time“ einstudiert werden. Nach der coronabedingten Absage der Aufführung und dem Verlust zahlreicher erwachsen gewordener Sängerinnen und Sänger, die es mit Studium und Ausbildung in die Ferne gezogen hatte, nutzte man das Wochenende trotzdem sinnvoll zum Einstudieren neuer Lieder und zur Förderung des Gemeinschaftsgedanken des im Umbruch befindlichen Jugendchors.
Auch wenn die dritte Stimme durch Einzelkämpfer und Betreuer Jonathan nur solistisch besetzt war, gelang es, mehrere neue Lieder dreistimmig einzustudieren. Neben Michael Jacksons „Black or white“ oder „Somewhere only we know“ von Keane standen auch neue Weihnachtslieder auf dem Programm. Dabei bewiesen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Aufgeschlossenheit zur Experimentierfreudigkeit ihres Dirigenten, Lieder unterschiedlicher Genres kennen- und schätzen zu lernen. Das südamerikanische „El burrito sabanero“ wurde genauso schnell liebgewonnen wie der 50er-Jahre-Oldie „I saw mummy kissing Santa Claus“ oder das atmosphärische „In Winter“ von Victor C. Johnson. Bewährte Lieblingslieder wie „World of peace and harmony“, Linkin Parks „Waiting for the end“ oder das Gute-Laune-Gute-Nacht-Lied „Good night, sweetheart“ wurden spontan und á Capella im wohlklingenden Treppenhaus intoniert – sehr zur Freude vieler Teilnehmer anderer Kurse des Hauses.
Die freien Pausenzeiten nutze man zum geselligen Beisammensein beim Erwandern der Rhön, dem Billardspiel oder dem Mattenrutschen und Völkerballspielen in der Turnhalle der Bildungsstätte. Die Aufnahme eines Musikvideos zu „Hold on, just a little while longer“ aus dem Videospiel „Detroit become human“ in abendlicher Dunkelheit stellte Sängerinnen, Sänger sowie den Chorleiter an der Kamera vor ganz neue Herausforderungen. Ob am Kreuzweg unterhalb der Kirche oder im Atrium des Hauses – die Akustik musste genauso passen wie die Lichtverhältnisse. Ob das Video was werden wird, wird man noch etwas abwarten müssen.
Nach drei angenehmen Tagen und zwei langen Nächten verabschiedete man sich am Sonntag mit dem Ziel, neue Sängerinnen und Sänger bei einer offenen Chorprobe Ende Oktober werben zu wollen. Denn eins hat das Probewochenende mehr als deutlich gemacht: Singen im Chor macht Spaß! Und: Das Gesellige und Schöne kommt bei der Chorgemeinschaft Johannesberg nie zu kurz, dank des Engagements Ihrer Vorstandschaft, Chorleiter und Mitglieder.
Text und Bild: Chorgemeinschaft Johannesberg