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Archiv für das Jahr: 2015

Achtung, Achtung! Eilmeldung: Weihnachten fällt aus!

Ein Musical zur Weihnachtszeit präsentiert vom Kinderchor der Chorgemeinschaft Johannesberg

Am 13. Dezember 2015 erreichte die gespannten Zuhörer des Johannesberger Kinderchors nebst Singzwergen in der Kirche St. Johannes Enthauptung eine bestürzende Nachricht: Weihnachten fällt aus!

Der Grund: Die arme, schon etwas betagte Weihnachtsfrau Ambrosia Schneeweiß (gespielt von Julia Knöpfle) kann einfach nicht mehr. Weihnachtsstress schon ab September, eine nie endende Geschenkeflut und obendrauf noch undankbare Kinder sorgen einfach für zu viel Frust an der Himmelsfront. Auch die sonst stets hilfsbereite Engelsschar ist sich einig: So kann es nicht weiter gehen. An den wahren Sinn des Weihnachtsfestes kann sich ja eh keiner mehr erinnern. So wird das Fest kurzerhand per Briefbescheid abgesagt. Alle Menschen werden darüber informiert – nur eine Familie im abgelegenen Tannenwald erreicht diese Botschaft nicht. Sie machen Hausmusik, backen gemeinsam Plätzchen, schmücken einen Weihnachtsbaum und sind voller Vorfreude auf das Fest. Die Mutter erwartet sogar ein Kind an Heiligabend!

Frau Schneeweiß und den Engeln wird klar, diese Familie hat sich ein schönes Weihnachtsfest verdient. Eiligst machen sich alle an die Arbeit, damit es doch noch eine besinnliche Feier gibt.

Unter der fachkundigen Leitung von Susanne Reinschmidt brachten die 23 Kinder des Kinderchores und die acht Singzwerge dieses erfrischend zeitgemäße und doch zeitlose Weihnachtsmusical von Peter Schindler auf die Bühne. Begleitet wurden die elf äußerst abwechslungsreichen Musikstücke von Suzanne Klimek am Klavier: mal witzig und frech, mal anrührend schön. Und die Zuhörer? Groß und Klein verfolgte gebannt das Geschehen am Altar, bewunderte die Kleinen für ihren Mut zu den vielen Solostimmen und Sprechrollen und ihre fantasievolle Umsetzung. Auch die zahlreichen helfenden Hände im Hintergrund sorgten für das Gelingen dieser schönen Veranstaltung. In weihnachtlicher Stimmung verließen alle die Kirche um – ganz fern von Konsumwut, Hektik und Stress – im Anschluss den Adventssonntag auf dem Weihnachtsmarkt der Auberge de Temple ausklingen zu lassen.

So eingestimmt, wünschen wir unseren Mitgliedern der Chorgemeinschaft, ihren Angehörigen und allen „Fans“ ein wundervolles Weihnachtsfest.

Sabine Schöner

The Swinging Sixties

Zwei begeisternde Konzerte von „The Generations“ zum 25. Geburtstag

Die musikalische Tour der 24 Sängerinnen und Sänger der Chorgruppe The Generations von der Chorgemeinschaft Johannesberg, geleitet von Roland Josef Pfarr, führte durch Deutschland über England nach Amerika. Ohrwürmer aus der aufregenden Zeit der 60er Jahre, unterstützt durch die eigens formierte Band, bewegten junge und junggebliebene Zuhörer zum Schnipsen und Wippen.

Schon die liebevoll gestaltete Dekoration, Plakate und Bilder erinnerten an damalige Veränderungen in Deutschland auf allen Ebenen und im Konzertprogramm zeigte man an, dass das damalige Wirtschaftswachstum Wünsche erfüllte, die Technik mit dem Auto und dem Fernseher einen Aufbruch erlebte, internationales Geschehen die Menschen in Deutschland erreichte, Studenten- und Frauenbewegungen Freiheiten erzwangen und mit dem Rock `n‘ Roll der „Petticoat“ populär wurde. Mit dem Verweis, dass Beat, Soul und viel mehr von Übersee junge und jung gebliebene Musikliebhaber in Ekstase versetzten, Interpreten wie Elvis Presley, The Beatles, Bob Dylan, the Beach Boys, Rolling Stones, Jimi Hendrix und Lois Armstrong der Popmusik zu großer Bedeutung verhalfen, konnte man eigentlich nur die ganz junge Generation informieren.

Gerne erinnerte man im Programm an Interpreten in Deutschland, deren Hits die frohe Lebensart des Aufschwungs in herrlichen Melodien und strengen Tanzrhythmen vermittelten. Udo Jürgens, Lolita, Drafi Deutscher, Hildegard Knef, Peter Kraus, Gus Backus, Cliff Richard und Gerhard Wendland sind Synonym für erfolgreiche deutsche Schlager in der damaligen Zeit.

All diese Ankündigungen spiegelten sich in der Darstellung auf der Bühne und die Absicht, den Besuchern eine kurzweilige musikalische Abwechslung zu bieten, gelang der Chorgruppe bei zwei Konzerten an einem Tag. Jeweils in zwei Teile gegliedert kamen deutsch- und englischsprachige Lieder und Songs, teils vom Chormitglied Timo Koch arrangiert, zum Vortrag. Die Musiker Johannes Haßkerl (Klavier), Maximilian Hartmann (Gitarre, Tuba), Johannes Hartmann (Schlagzeug, Perkussion) und Ina Roloff (Akkordeon) unterstützten den der Zeit angepasst gewandeten und mit Begeisterung agierenden Chor.

Dass sich die über ein Jahr dauernde Vorbereitung lohnte, bestätigten die Konzertbesucher mit geforderten Zugaben und langanhaltendem Applaus für die teils einfühlsame und teils fetzig vorgetragenen Darbietungen. Das Publikum honorierte auch die enormen Anstrengungen für die Vorbereitung, Durchführung und Bewirtung mit viel Beifall und viele wünschten weitere Veranstaltungen dieser Art.

Siegfried Schimpl

Damen erkunden den Weinort Hörstein

Traditionell ist im Jahresplan eine Wanderung der Frauen fest verankert. Das diesjährige Ziel war der „Weinort Hörstein“. Mit besten Wünschen für einen informativen, aber auch geselligen Nachmittag konnte unsere Organisatorin Irmgard Zirpel 38 Sängerinnen und befreundete Damen bei der Anfahrt mit dem Bus begrüßen.

In Landsknecht-Tracht gekleidet, wartete der gebürtige Oberafferbacher Thomas Meßenzehl auf die Gruppe, um sie durch Hörstein, seine zweite Heimat zu führen. Interessiert hörten wir den Ausführungen vom Autor und Stadtführer Thomas zu. So erfuhren wir beim Bummeln durch die Straßen von Gräbern unter dem Gehweg. In diesen befanden sich Menschen, die während der „Pest-Zeit“ verstorben sind. Wir hörten auch, dass in Hörstein viele Juden lebten und dass deren Synagoge zerfallen ist. Zeugnis hierfür ist der „Judenfriedhof“. Bei unserer fast zweistündigen Führung durch den Ort sahen wir so manches Gebäude oder Denkmal, an dem man sonst achtlos vorübergeht, mit ganz anderen Augen. An einer ehemaligen kleinen Kapelle machten wir Halt und erfuhren, dass an dieser Stelle teils grausame Urteile gefällt wurden. Mit dem Abschneiden von Ohren und mit dem Abhacken von Fingern wurden damals Verbrecher bestraft. – Ein Glück, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben. Aber wir sind ja auch brave Leut‘.

In der schönen Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt führte uns Thomas zur Statue des Patrons der Winzer, dem Heiligen „Urbanus“. Am Winzerbrunnen angekommen stellten wir uns für ein Gruppenfoto auf und bedankten uns sehr herzlich beim Thomas für die aufschlussreiche Führung durch Hörstein. Seine Geschichte vom „Herrgottsschnitzer von Hörstein“ wurde in Textform an jeden Teilnehmer ausgegeben.

Die Einkehr und Schlussrast fand im Lokal vom „Weinbau Hubert“ statt. Bei Speis und Trank wurden erworbene Eindrücke besprochen und Konversationen gepflegt. Mit einem Lied verabschiedeten wir uns von den Wirtsleuten und den Gästen und stiegen gegen 19 Uhr in den Bus, der uns nach Johannesberg brachte. So ein schöner Nachmittag sollte immer wieder mal stattfinden meint

Irmgard Schiener

10. Kerb in der Altstadt

„… sie laafe nackisch uf de Gasse rum …“,

ganz so schlimm war es nicht bei der „Kannsbercher Jubiläumskerb“, die zum zehnten Mal in der Altstadt ausgerichtet wurde, zumal das kühle Herbstwetter doch eine warme Bekleidung erforderte. Am 5. und 6. September übernahm die Chorgemeinschaft Johannesberg traditionell den Kaffee- und Kuchenstand in und an der Garage von Sangesfreund Ernst Heininger. Das „Kerbstraußputzen“ ist Ehrensache für die Chorgemeinschaft und zur Eröffnung der Kerb präsentierte sich unsere Vorsitzende Frau Dr. Ina Roloff beim obligatorischen „Bieranstich“. Unser Kaffee- und Kuchenstand war gerüstet, die Zelte einladend geschmückt und viele Helfer standen bereit die Gäste aus Nah und Fern zu bewirten.

An den zwei Kerbtagen konnten wieder über 80 leckere hausgebackene Kuchen zu verschiedenen Kaffeesorten angeboten werden. Zudem gab es prickelnde und erfrischende Getränke aus der Sänger-Bar. Trotz der kühlen Witterung erzielte man einen zufriedenstellenden Umsatz und der Erlös findet wie in den Vorjahren Verwendung für die wichtige Chor- und Jugendarbeit unserer Vereinigung. Das Zusammenwirken von Jung und Alt darf man lobend erwähnen wenn auch ein ganz besonderer Dank unserer Organisatorin Irmgard Zirpel gebührt. Seit 10 Jahren steht sie für die Kerborganisation an vorderster Front, bittet um Kuchenspenden, sucht Festhelfer, erstellt den Arbeitsplan und ist an den Kerbtagen im Stand und in den Zelten präsent.

Der jeweilige Erfolg möge große Belohnung für ihre Bemühungen sein und sie zu weiteren Taten ermuntern. Ohne Kuchen- und Tortenspenden bräuchten wir keine Festhelfer! Ohne Festhelfer könnten wir die gespendeten Kuchen etc. nicht an die Festgäste ausgeben. Ohne Festgäste bräuchten wir keine Spender und keine Helfer. Darum abschließend nochmals ein herzliches Vergelt ‚s Gott an alle, die zum Erfolg der 10. Kerb in der Altstadt und besonders für die gelungene Abwicklung unseres Kaffee- und Kuchenstandes beitrugen. Vielleicht können wir im Sinne des gemeinsamen Zusammenwirkens auch im kommenden Jahr wieder singen:

„… die Kannsbercher Kerb is do, wos sinn die Leit so froh…“,

dies wünscht mit lieben Grüßen

Siegfried Schimpl

Ehrenvorsitzender

Senioren singen für Senioren!

Der Gemischte Chor von Johannesberg erfreute betagte Menschen im Wohnstift St. Elisabeth in Aschaffenburg. Für das Vorhaben, unseren Mitgliedern, die in Seniorenheimen wohnen, mit Chorliedern und Volksweisen eine Freude zu bereiten, fanden wir Begeisterung bei unserer Chorleiterin Frau Susanne Reinschmidt. Somit wurde diese soziale Komponente ein fester Bestandteil der Zielsetzung für die Chorarbeit des Gemischten Chores von der Chorgemeinschaft Johannesberg.

Unsere ehemalige Chorsängerin Gisela Weyers wohnt derzeit im Senioren Wohnstift St. Elisabeth und nach Rücksprache mit der Heimleitung konnten wir unsere Planung, den Heimbewohnern eine Freude zu bereiten, am 5. August 2015 in die Tat umsetzen. Da im Heim Umbaumaßnahmen stattfinden und ein Gemeinschaftsraum nicht zur Verfügung stand, wurde das Singen auf den Fluren der fünf Etagen schon etwas anstrengend und bei den sommerlichen Temperaturen auch schweißtreibend für Sänger/innen und Zuhörer. Herzergreifend ist immer wieder, wie sich die alten Menschen am Gesang erfreuen und so manche Volksweisen mitsingen. Ihre dankbaren Blicke, die glänzenden Augen und die freudestrahlenden Gesichter belohnten unseren 90minütigen Aufenthalt im Seniorenheim.

Nach einem erfrischenden Getränk und Dankesworten wurden wir eingeladen wieder einmal im Wohnstift zu singen. Ein herzliches Winken begleitete uns beim Abschied. Bei der nachfolgenden Abschlussfeier vor der Sommerpause im Schönthal Hofgarten war man sich einig, diese Art von Veranstaltung fortzusetzen. Frohgelaunt begab man sich in die Sommerferien.

Siegfried Schimpl, Ehrenvorsitzender

Sängerfahrt nach Maria Alm 2015

Der „Hochkönig“ lässt grüßen! So war das Reiseprogramm überschrieben und die Ankündigung hierfür lautete:

Die Region am Hochkönig wollen wir erkunden,
in hoffentlich wolkenlosen Stunden,
das wünscht sich euer Planungsteam,
denn bei der Vorfahrt sahen wir nicht viel!“

Die Wünsche der Reiseleitung (Irmgard, Hiltrud, Antonia und Siggi) wurden vom 17. bis 20. Juli 2015 mehr als erfüllt. Hochsommerliche Temperaturen konnten die 57 Teilnehmer nicht abhalten sich auf die Fahrt zu begeben. Am Freitagmorgen bestieg man frohgemut den klimatisierten Reisebus, den wieder einmal Ernst Harnischfeger chauffierte.

Reich bestückt war der Vespertisch bei der Frühstück- sowie bei der Mittagspause und man wunderte sich über die vielseitigen Speise- und Getränkegaben einiger Fahrtteilnehmer. Sehr gut verköstigt konnte man die Verspätungen durch Staus auf der Autobahn oder durch einen Reifenplatzer eines Lastkraftwagens in Kauf nehmen. Die Konversationen im Bus wurden unterbrochen von gemeinsamen Liedern und zwischendurch wusste Ernst viel von Land und Leuten entlang der Anfahrtstrecke zu berichten. Das Personal vom Hotel „Urslauerhof“, in Hintertahl – Gemeinde Maria Alm, meisterte unser verspätetes Eintreffen professionell und so konnten wir uns von der langen Anreise bestens erholen. Der Begrüßungstrunk wurde zum vorzüglichen Abendmahl gereicht.

Am Samstag begrüßten wir nach dem guten Frühstück im Hotel die Reiseleiterin „Rosi“ um 9 Uhr am Bus. Sie brachte uns ihre Heimat rund um den Hochkönig näher und führte uns über Maria Alm, Saalfelden, Zell am See, Dienten, Mühlbach zum Berghotel „Arthurhaus“ (1603 m), wo wir das Mittagessen bei herrlicher Aussicht einnahmen. Es war genügend Zeit eingeräumt, um die Berg- und Tierwelt rund ums Haus erkunden zu können. Auf der Rückfahrt zum Quartier entschlossen sich spontan ca. 25 Wanderer vom Parkplatz „Filzensattel“ bis zur „Hochmaisalm“ zu laufen. Von hier aus fuhren einige Sandalenträger mit dem Großraumtaxi zum Hotel. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Einige vergnügten sich im Hotel-Bad und andere fuhren mit der Sesselbahn zur „Steinbockalm“.

Nach dem guten Abendessen warteten die Fahrtteilnehmer auf der Hotel-Terrasse auf die angekündigten Überraschungen. Herbert spielte zur Unterhaltung auf seinem Akkordeon und lud zum Mitsingen ein. Den bunten Abend eröffneten zwei Almbäuerinnen (Irmgard und Marianne). Sie erzählten Sagen und Geschichten vom Hochkönig und vom Steinernen Meer. Gesprochen und gesungen stellen sie darin vorkommende Figuren vor. Es traten auf: Senner „Anton“ (Toni), Volkstanzduo „Gretel u. Hans“ (Hedwig u. Robert), Bettler „Stanislaus“ (Willi), Teufel „Luzifer“ (Irmgard), „Hochkönig von Hinterthal“ (Ernst), „Symbolisierte Steine vom Steinernen Meer“ (Renate u. Angela). Im Hotel verweilten illustrierte Gäste die ebenfalls vorgestellt wurden. Dies waren die „Wildecker Herzbuben“ (Andreas u. Siggi), der „Zeremonienmeister“ (Friedel), ihre Majestät „Queen Elizabeth“ mit „Prinz Philipp“ (Wilhelmine u. Adolf). Mit Lob bedacht wurde auch die Garderobefrau (Antonia). Die hervorragend ausgearbeiteten Texte, die Gesänge, die schönen Kostüme sowie die schauspielerischen Qualitäten der Darsteller riefen Beifallstürme von unseren Reiseteilnehmern und von den Hotelgästen hervor. Das Hotelpersonal war begeistert und versicherte, dass sie so einen bunten Abend noch nicht erlebten. Spontan belohnten sie die Darsteller mit einer Schnapsrunde und baten danach zum Fototermin. Überaus gnädig war auch Petrus, denn er wartete mit dem Gewitterregen bis der Auftritt zu Ende war. Mit einer gemütlichen Stunde in der Hotelbar fand der schöne, aber doch anstrengende zweite Tag sein Ende.

Am Sonntag stand die große Rundfahrt durch das Salzburger Land auf der Agenda. Auch hier begleitete uns „Rosi“ als Führerin und beschrieb in charmanter Art mit reichem Kenntnisstand Land und Leute. Die erste Etappe der Route führte über Saalfelden, Leogang, Fieberbrunn nach St. Ulrich am Pillersee. Die weltälteste Latschenöl-Brennerei wurde besucht und nachdem das „Schnapserl“ geschmeckt hat und der Einkauf getätigt war, fuhren wir weiter über Waidring, St. Johann i. Tirol, nach Elmau zur Wochenbrunn Alm. Hier angekommen versuchte ein jeder einen schattigen Platz zu finden wo er eine Stärkung zu sich nehmen konnte. Die Aussicht war herrlich, die Stimmung war gut und dennoch freute man sich bald wieder im klimatisierten Bus sitzen zu können. Über Kitzbühel, Pass Thurn, Mittersill, Zell am See, Saalfelden erreichten wir, beeindruckt von der Natur und von den Erläuterungen unserer Begleiterin Rosi, das Quartier. Mit herzlichem Beifall wurde Rosi verabschiedet und wir machten uns, wie Ernst befohlen, von untenher frisch zum Abendessen.

Vielleicht der Hitze geschuldet begann der österreichische Musikabend etwas träge. Doch Walter, der Musikant verstand es, uns alle in seinen Bann zu ziehen und uns zum Mitmachen zu animieren. Mit originellen Musikinstrumenten und spaßigen Kopfbedeckungen ausgestattet bewegte man sich in einer Polonaise durchs Hotel, sehr zur Freude derer, die zuschauen durften. Das gemeinsame Musizieren und Singen lockerte der versierte Akkordeon-Spieler mit flotten Sprüchen zur Gaudi aller auf. Auch der Vortrag von „Minchen“ durfte nicht fehlen. So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende, für die einen früher und für andere sehr spät.

Am Montag war die Temperatur des Hochsommers etwas zurückgegangen. Noch einmal nahmen wir das Frühstücksangebot in Anspruch bevor wir uns bei Familie Kraker und bei dem Hotelpersonal mit Liedern und herzlichen Dankesworten verabschiedeten. Im Bus wurden nochmals viele erlebte Eindrücke ausgetauscht, gesungen, aber auch vor Ermüdung etwas geschlafen. Zur Mittagsrast war alles wieder fit und wir konnten die Reste der mitgebrachten Speisen und Getränke verzehren.

Im Garten auf der „Halburg“ in den Weinbergen oberhalb von Volkach ließen wir es uns nochmals bei einer zünftigen Brotzeit und einem Schoppen Frankenwein gut gehen. Vor der Ankunft in den Heimatorten der Teilnehmer wurde das Johannesberger Liederbuch nochmals bemüht. Herzliche Dankesworte und viel Applaus erhielten alle, die zum Gelingen des Sängerausflugs 2015 einen Beitrag leisteten. Von Beifall unterstützt wurde der Wunsch für die Planung einer Sängerfahrt im nächsten Jahr!

Am Ende der diesjährigen Reisebeschreibung konnte man lesen:

Wenn alle zufrieden und vor allem gesund,
die Heimat erreichen, – dann lief alles rund.
Wenn allen Teilnehmern das Herz voll Freud‘ überquillt,
dann ist das Hoffen des Leitungsteams – mehr als erfüllt.“

Dieser Wunsch ging in Erfüllung meint

Siegfried Schimpl, Ehrenvorsitzender

Auftritt des Jugendchores in Straßbessenbach

Einen tollen Auftritt trotz widriger Bedingungen lieferte der Jugendchor beim 1. Mittsommerfest der Concordia Straßbessenbach. In und um die Bessenbachhalle wartete Spiel und Spaß für Groß und Klein unter dem Motto „Ein großes Fest für kleine Leute und ein kleines Fest für große Leute“ auf die Besucher. Neben den „Singenden Ameisen“ des gastgebenden Chores gaben auch der Kinder- und Jugendchor Elsavatal aus Eschau und der Kinder- und Jugendchor Obernau einige Lieder zum Besten. Als Letztes an der Reihe präsentierte unser Jugendchor das Afrikanische „Siyahamba“, Shakira’s „Waka Waka“ und „Dance Again“. Trotz einsetzenden Regens und drohender dunkler Wolken verlangten die etwa einhundert Zuhörer eine Zugabe. „The lion sleeps tonight“ musste allerdings nach zwei Strophen beendet werden – ein großer Schauer setzte ein. Der Jugendchor bedankt sich herzlich bei der Concordia für die Einladung zu diesem spannenden Fest mit innovativer Idee und wünscht für die nächsten Ausgaben in den kommenden Jahren mehr Glück beim Wetter.

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Ein Königreich für einen Löwen

Musical-Premiere des Jugendchores begeistert die Zuschauer

Als Jonathan Jakob als König Mufasa mit seinem kräftigen Löwenruf aus „Circle of Life“ das Musical „Ein Königreich für einen Löwen“ eröffnete, ahnte noch keiner der etwa 200 Zuschauer in der Johannesberger Schulturnhalle, in welche Richtung die 14 Sängerinnen und Sänger ihr eigens umgesponnenes Musical führen sollte. In den Mittwochsproben und an drei Probewochenenden im Schwesternhaus feilte man an den eigens arrangierten Liedern, den Solo-Stücken, am afrikanischen Bühnenbild, an Texten, Schauspiel und Choreographie. Jakob Ullrich fertigte das Bühnengestell an, Eltern und Jugendliche schneiderte die Kostümen und eineinhalb Stunden vor Beginn schminkten vier flotte Mädels die Schauspieler zu Löwen, Hyänen und den anderen Tieren. Um 15:00 Uhr war Alles auf den Punkt gemeistert – die nächsten zwei Stunden sollten beweisen, dass sich die anstrengenden Mühen gelohnt haben.

„Der „Circle of Life“ gehört einfach dazu“, war man sich vor gut zwei Jahren einig, als die Proben starteten. Dezent von der Band um Allzweckwaffe Ina Roloff (Klavier), Max (Gitarre) und Johannes Hartmann (Schlagzeug) begleitet, schaffte der Chor einen sensiblen Einstieg in die gut eineinhalbstündige Show. „Das ist so unfair!“, ließ Simba-Darstellerin Katharina Knöpfle die ersten Worte bestimmend ertönen. Denn sofort wandte sich die bekannte Geschichte aus Disneys „Der König der Löwen“ ab. Scar hatte Mufasa nicht getötet, Simba musste im Elternhaus erwachsen werden und stand mitten in der Pubertät, als er meinte: „Ich will jetzt gleich König sein!“ Hervorragend präsentierte Katharina gemeinsam mit Amelie Kraus als Vogel Zazu und Luca Eichhorn als Löwenmädchen Nala den zweiten Song. So schlenderten dann Nala und Simba durch die Savanne, als sie plötzlich ein leises Weinen vernahmen. Riccio, ein Hyänenjunges (dargestellt von Esther Wombacher) lag an einem Stein und war sauer auf ihre Eltern, da sie so gemein zu ihm waren. Gemeinsam verabredeten sie sich zum Spielen am nächsten Tag. Angestachelt von den Neckereien ihres Vaters und allein auf der Bühne versauernd offenbarte Katharina ihren Gemütszustand im wie aufs Auge gedrückten „Niemand“ von Gregor Meyle. Mit bestimmter und ausdrucksstarker Solostimme sang sie den Song mit einem Elan, dass Schauspielerei und Wirklichkeit zu verschmelzen schienen. Als gegen Ende des Liedes der Chor mit einstieg und Gitarre und Schlagzeug immer lauter und kraftvoller spielten, tobten die begeisterten Zuschauer und applaudierten kräftig. Wie im Original-Musical fanden sich dann Scar, gespielt von Initiatorin und Autorin des Musicals Lilo Roloff, und die Hyänen (Vater: Leon Meyer, Mutter: Sabine Kraus, Shenzi: Michelle Meyer, Kira: Leonie Wüst, Kim: Alicia Bauer) in der Höhle zusammen, denn Scar hatte immer noch nicht aufgegeben, Mufasa von seinem Thron zu stürzen, um selbst König zu sein. Ein erster Versuch, Mufasa zu töten, scheiterte an der Inkompetenz der dümmlichen Hyänen. „Seid bereit“ einen neuen Versuch zu wagen, stimmte Scar seine Hyänen ein, um einen weiteren Umsturzversuch zu starten. Unterdessen hieß König Mufasa in seiner Rede zur Lage der Nation alle tierischen wie menschlichen Zuschauer willkommen und blickte zufrieden auf seine 35-jährige Regentschaft – in Anspielung auf das Jubiläum des Kinder- und Jugendchores bei der Chorgemeinschaft Johannesberg – zurück. Ein lautes und mitleiderregendes „Oooh“ gab es für Alle, die nicht dabei sein konnten. So kam es dann zur ersten Aussprache zwischen Mufasa und Simba um die Thronfolge, die im herrlich interpretierten Duett-Stück „Father and son“ von Cat Stevens einen weiteren Höhepunkt setzte. Während Simba nach Verneinung seines Wunsches, endlich König zu sein, auf dem Weg zu Nala zum Schlafengehen war, tauchte plötzlich Scar hinter ihm auf, um ihn für seine Umsturzpläne zu gewinnen. Frech und unbeeindruckt wiegelte Simba ihn ab und zeigte Loyalität zu seinem Vater. Im Schlaf tauchten dann plötzlich die Hyänen mit großem Besteck auf. Zu „The lion sleeps tonight“ schlichen sie sich an die beiden schlafenden Löwen heran, um sie zu töten und zu fressen. Wie aus dem Nichts tauchten Erdmännchen Timon (Nico Kopp) und Warzenschwein Pumba (Oskar Roloff) im Baströckchen auf. Nach kurzer Unschlüssigkeit erkannten sie den Ernst der Lage und suchten einen Weg, Simba und Nala vor der Gefahr zu erretten. Im „Hula Dance“ pries Timon den viel leckereren Schinken von Pumba an.So konnten sie die Hyänen weglocken. Simba und Nala kamen dadurch zu spät zu ihrer Verabredung mit Riccio, offenbarten ihm aber, was seine Familie mit den Beiden vorhatte. Ungläubig und ratlos schlich Riccio nach Hause in die Höhle und stellte seine Eltern zur Rede. Mit Bravour präsentierte Esther ihr Solo-Stück „Roar“ von Katy Perry und klagte dabei vehement die Dummheit und Torheit ihrer Eltern an. Doch auch ihre Eltern und Geschwister waren mit der Entwicklung ihres Jungen nicht einverstanden. „Junge, warum hast du nichts gelernt?“, hallte es vorwurfsvoll aus Mama- und Papahyänens Stimme, stilvoll und neckisch zum Hit der Ärzte. Leon und Sabine versetzten das Publikum erneut in Begeisterungstürme und tosenden Beifall. Simba und Nala versuchten unterdessen, ihren Frust über die Eltern im Alkohol zu ertränken, ehe Mufasa seinen Sohn Simba bestimmend von Nala los riss und mit nach Hause nahm. Allein zurückbleibend schwelgte Nala in James Arthurs Lied „Impossible“ – eine klare, technisch starke Interpretation des Songs voller Inbrunst und Stimmgewalt. Im Höhepunkt von Wut und Tristesse beschlossen Simba, Nala und Riccio nun, ihre Eltern zu verlassen, um ihr Glück alleine in der Savanne zu suchen. Mit Kaffee, Kuchen und W-LAN läuteten sie die Pause ein.

Mit dem Klassiker „Can you feel the love tonight“ begann der Chor den zweiten Teil des Musicals. Nach einer ruhigen Nacht, in der sich Simba und Nala spürbar näher kamen, erwartete sie am nächsten Morgen das Gesicht von Botenaffe Rafiki (Nils Beyer), der ihnen mitteilen sollte, dass ihre Eltern die beiden vermissen würden und sie nach Hause kommen sollten. Doch Simba und Nala schafften es, Rafiki zu überzeugen, ihnen ein lustiges Lied vorzusingen und seinen eigentlichen Auftrag zu vergessen. Und so tanzten die beiden zu Nils‘ Solo-Stück „Stolen Dance“ von Milky Chance. Kurz darauf kehrte Riccio von der Futtersuche zurück. Er sei seinen Eltern begegnet. Und schon standen die Hyänen da, und gleich darauf auch Mufasa und Zazu – alle mit der Absicht, ihre Kinder nach Hause zu holen. Im eigens umgedichteten „Pokerface“ von Lady Gaga warfen sich beide Parteien unschöne Worte an den Kopf. Da erschienen Pumba und Timon, Letzterer in Pfarrerkutte. „Meine Brüder… und Schwestern“, wollte er mit Zitaten aus der Bibel in all dem Chaos vermitteln, und präsentierte zusammen mit Pumba ihr Lebensmotto: „Hakuna Matata!“ Mit Witz und großer Freude besänftigen die beiden die Streitenden. Plötzlich sprang Scar aus seinem Versteck und griff Mufasa an. Während Timon ausschweifend überlegte, was man machen könnte, um Mufasa zu helfen, hatte Rafiki den entscheidenden Vorschlag: mit einem Lied anfeuern! Während alle Tiere in Shakiras „Waka Waka“ ihre jeweilige Partei anfeuerten, lieferten sich Mufasa und Scar ein gewaltiges Gefecht in der ganzen Turnhalle. Scar schien Mufasa überlegen zu sein und hatte ihn beinahe schon besiegt, als Simba eingriff, um Mufasa zu helfen. Mit Mut und Stärke schaffte es Simba, Scar zurückzudrängen, fing sich dabei selbst aber einen pikanten Kinnhaken ein, der ihn weit zurückschleuderte. Mufasa nutzte die Situation und stürzte sich auf Scar, rang ihn zu Boden und setzte zum entscheidenden tödlichen Hieb aus. „Stooooopp!“, schrie Simba in letzter Sekunde. „Du darfst ihn nicht töten!“ Mit besänftigender Stimme schaffte es Simba, Scar vor dem Tod durch Mufasa zu bewahren. Mufasa sah ein, dass sein Sohn Recht hatte. Und auch Scar beendete endlich sein Streben, Mufasa zu töten. Gemeinsam feierten alle Tiere gemeinsam und sangen den Song „Dance again“ von Jennifer Lopez. Nun war es dann auch soweit: Mufasa erkannte, dass Simba reif für die Krone war. In einem feierlichen Moment überreichte er ihm die Krone, unter tosendem Applaus aller Tiere und Zuschauer. „Standing in the hall of fame“ blitzte als letztes Lied von der Bühne, mit Rap-Parts der drei Hauptdarsteller Katharina, Lilo und Jonathan, die sich durch ihren unermüdlichen Fleiß beim Schreiben des Musicals ein Denkmal setzten und gemeinsam in die Johannesberger „Hall of fame“ aufstiegen.

Nach Dankesreden und zwei Zugaben – darunter dem absoluten Publikumshit „Junge“ – ließen sich die 14 Darsteller, die Band, Betreuerin Nadine und Chorleiter Timo auf der Bühne ablichten. Und schon während dem Abbau war allen klar: so ein Musical muss man in einigen Jahren noch einmal auf die Beine stellen.

Aktion Sauberer Landkreis

Auch in diesem Jahr übernahmen die Kinder und Jugendlichen der Chorgemeinschaft im Rahmen der Aktion Sauberer Landkreis die Aufgabe, den Spazierweg zwischen Spessartstraße und Gelnhäußer Straße von Abfällen zu befreien. Elf Kinder, drei Erwachsene und ein Hund brachten zwei volle Säcke zusammen, wobei der Großteil davon erst am Ende der Route gefunden wurde. Wie jedes Jahr schaffen es die Anwohner am Ende der Gelnhäußer Straße anscheinend nicht, ihre Überbleibsel der Silvesternacht auf der Wiese selbst zu entfernen. Trotz des kalten Windes waren alle mit Eifer dabei und freuten sich über die frisch belegten Brötchen von Helga.

Chorfasching der Kinder und Jugendlichen

Mit viel Getöse feierten etwa 40 Kinder und Jugendlichen der Chorgemeinschaft auch dieses Jahr wieder eine fetzige Faschingsparty im Mehrgenerationenhaus. Mit lustigen Spielen genoss man die geselligen Stunden, ehe die große Wahl des schönsten Kostüms – diesmal durchgeführt von Sängerinnen und Sängern des gemischten Chores – auf dem Plan stand. Ein toller, kurzweiliger Nachmittag, den wir im nächsten Jahr sicherlich wiederholen werden!